Die Geschichte der Ohrringe geht bis in die Urzeit des Menschen zurück. Grabfunde aus der Mongolei belegen, dass dort Ohrgehänge bereits vor mehr als 8.000 Jahren von hochstehenden Frauen getragen wurden. Das älteste bislang gefundene Paar Ohrringe wurde aus dem Halbedelstein Jade gefertigt. Überhaupt kommen die ältesten Funde aus Asien. Später entwickelte die europäische Antike eine ausgeprägte Schmuckkultur der Ohrringe. Exemplare aus Silber oder Gold - Platin war noch unbekannt - waren nicht selten, Edelsteine dienten als kostbare Verzierung. Im Mittelalter kennt die Geschichte der Ohrringe kostbare Exemplare für Frauen adeligen Standes, die mit Edelsteinen und Diamanten verziert waren.
In dieser Zeit war das Tragen von Ohrringen stark an die gesellschaftliche Schicht gebunden. Edelmetalle wie Silber und Gold waren meist Adeligen, später auch Damen des gehobenen Bürgertums vorbehalten. Entsprechendes gilt für Diamanten und Edelsteine. Ohrschmuck für den Mann war in der Geschichte der Ohrringe lange Zeit nur bei Piraten und fahrendem Volk üblich. Erst seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert wurden die Zeiten liberaler und Ohrringe aus edlen Materialien wurden zunehmend auch von Männern getragen. Heute sind Ohrringe für Männer, meist als kleine Ohrstecker mit Diamanten oder anderen Edelsteinen, keine Seltenheit mehr. Neben Gold und Silber werden auch Edelmetalle wie Platin zu Ohrringen verarbeitet.