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Kategorie: Diamanten Lexikon
Diese Klinge schneidet am schärfsten: ein Diamantskalpell. Dabei wird die Schneide eines Diamanten so bearbeitet, dass sie zu einem präzisen Instrument innerhalb der Chirurgie wird. Erfunden hat das Präzisionsinstrument der venezolanische Hirnforscher Humberto Fernández Morán. Der Neurologe, der auch andere chirurgische Instrumente erfunden hat, erhielt dafür 1955 in den USA das Patent.
Ein Diamantskalpell wird als chirurgisches Präzisionsinstrument vielfältig in der Chirurgie eingesetzt, unter anderem bei Augenoperationen. Die Schärfe oder Härte des Instruments berechnet sich nach Rockwell-Graden, eine für technische Werkstoffe entwickelte Maßeinheit. Bei einer Klinge aus Diamanten liegt der Wert bei 100. Gemessen wird dabei die Eindringtiefe.
Immer, wenn es auf exakte Schnitte an feinsten Gewebeausschnitten ankommt, ist ein Diamantskalpell anderen Schneidwerkzeugen überlegen. Die Schnittkanten sind so präzise, dass auch mikroskopisch kleine Schnitte damit ausgeführt werden können. Daher liegt der Einsatzbereich von Diamantskalpellen auch im Bereich der ästhetisch-plastischen Chirurgie.
Bei der Herstellung ist die schärfste Klinge der Welt auch eine der teuersten. Als Rohmaterial dienen echte Naturdiamanten, aus denen die Präzisionsklingen herausgearbeitet werden. Mittlerweile wurden auch preisgünstigere Skalpelle aus synthetischen Diamanten entwickelt. In der hochtechnisierten modernen Augenmedizin werden Skalpelle aus Diamanten zusammen mit Laser für feinste Operationen etwa am Augenlid eingesetzt. Ein Vorteil ist die unblutige und schmerzfreie Technik.